Studienfahrt nach Auschwitz

Vom 3. April bis einschließlich 9. April nahmen vier Mitglieder der Grätsche gegen Rechtsaussen an einer Studienfahrt nach Auschwitz teil. Die Fahrt, die zweimal jährlich von der Lagergemeinschaft Auschwitz – Freundeskreis der Auschwitzer e.V. veranstaltet wird, begann zunächst einmal mit einer Enttäuschnung – die Flüge fielen aufgrund eines Pilotenstreiks der Lufthansa aus. Wir konnten jedoch schnell einen Mietwagen als Ersatz bekommen und los gings. Nach zehn Stunden Fahrt kamen wir dann in der Jugendbegegnungsstätte in Oświęcim (Auschwitz) an.

Die nächsten Tage waren voller bedrückender Eindrücke – Das Stammlager mit seinen erschreckenden und beeindruckenden Ausstellungen, das große Vernichtuntgslager Birkenau, in dem durchschnittlich 90.000 Menschen unter schrecklichsten Bedingungen untergebracht waren und insgesamt wohl mehr als eine Millionen Menschen ermordet wurden, Gespräche mit ehemaligen Häftlingen, das Ghetto von Krakau und nicht zuletzt Schindlers Fabrik, der ca. 1200 jüdischen Zwangsarbeitern vor der Ermordung in den Vernichtungslagern des Nationalsozialismus bewahrte.

Eine durch und durch gut organisierte Studienfahrt, wobei das Engagement von Uwe Hartwig, dem Vorsitzenden der Lagergemeinschaft, besonders hervor zu heben ist. Unermüdlich kümmert er sich um das Wohl der Teilnehmer. Eine wirklich gelungene und sehr empfehlenswerte Reise. 

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Wetterauer Zeitung – Jeder Flüchtling bekommt ein Fahrrad

Spende von Bürgern, Grätsche und Reifen Bruder – Zimmer- und Projektpatenschaften möglich

Wenn Anfang Mai die ersten Flüchtlinge in die Gemeinde kommen, erwartet sie in der Bäckergasse, wo sie im Mietshaus eines Echzellers untergebracht sind, nicht nur frisch renovierte und nach ihren Bedürfnissen umgebaute Räume. Sondern auch Fahrräder – für jeden eins.

Die Räder haben Echzeller Bürger gespendet, die ortsansässige Firma Reifen Bruder hat sie instand gesetzt. Wenn etwas fehlte, hat der Verein »Grätsche gegen Rechtsaußen« für Ersatz gesorgt. So ist nun jedes Rad mit funktionierenden Bremsen und Leuchten sowie einer Klingel, einem Gepäckträger und einem Schloss ausgestattet. Zehn Drahtesel für Erwachsene stehen zur Verfügung, außerdem ein Kinderrad und ein Roller für Kleinkinder. Zur Spende gehört auch, dass die Räder später bei Bedarf repariert werden.

»Wir wollen den Flüchtlingen Mobilität schenken«, sagte Grätsche-Sprecher Manfred Linss bei der Übergabe an Bürgermeister Wilfried Mogk und Echzells Integrationsbeauftragte Christine Woderski. »Das ist eine tolle Idee«, lobte Mogk, selber begeisterter Radler. »So sind die Neuankömmlinge unabhängig, können zum Einkaufen fahren oder andere Flüchtlinge besuchen.«

Außer über Sach- und Geldspenden können sich die Bürger ehrenamtlich zum Wohl der neuen Mitbürger einbringen. Ein Grätsche-Mitglied werde eine Zimmer-Patenschaft übernehmen, kündigte Linss an. Für die meisten Vereinsmitglieder komme aber, da sie berufstätig seien, eher eine Projekt-Patenschaft in Betracht. Was die Grätsche konkret anbieten werde, hänge von den Interessen der Flüchtlinge ab. Eins sei klar: Es soll etwas sein, das sie in ihrem Selbstwertgefühl stärke und die Integration fördere.

 

© Wetterauer Zeitung  16.04.2014