FAZ – Unruhestifter an der Wiesengasse in Gettenau

Seit ein vermutlich Rechtsextremer in Echzell lebt, kommt es häufiger zu Nachbarschaftsstreitereien. Am Wochenende organisierte eine Bürgerinitiative ein „Festival gegen Rechtsaußen“, zu dem auch Landespolitiker kamen. Die Wagenhalle der Freiwilligen Feuerwehr Echzell ist leergeräumt. Weder der Kommandowagen, noch die zwei Löschfahrzeuge stehen an diesem Samstagnachmittag in der Halle. Stattdessen üben dort fünf Mädchen des Hip-Hop- Workshops einen Tanz. In der anderen Hälfte betrachtet eine Handvoll Besucher Schaubilder der Ausstellung „Demokratie stärken, Rechtsradikalismus bekämpfen“. Vor einem Schaubild zum „Rechtsextremen Weltbild“ steht eine Mutter mit ihrem Sohn und liest Zeitungsausschnitte, die von Angriffen auf Farbige, Homosexuelle und Behinderte berichten. „Schau mal hier“, sagt die Mutter zu ihrem Sohn, „es kann mir doch keiner erzählen, dass die Recht haben.“

„Die“, das sind Rechtsextreme – im Allgemeinen wie in der Ausstellung, aber besonders im speziellen Fall von Echzell. In der Gemeinde schwelt etwas, was der Fraktionsvorsitzende der SPD im hessischen Landtag, Thorsten Schäfer-Gümbel, am Samstag im Festzelt neben dem Feuerwehrhaus als „braunen Spuk“ bezeichnet. Schäfer-Gümbel sowie der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Tarek Al-Wazir, einige Landtagsabgeordnete von Grünen und Linkspartei, der Landrat des Wetteraukreises, Joachim Arnold (SPD), und die gesamte Echzeller Politik sind am Samstag in den Ortsteil Gettenau gekommen, um am „1. Echzell Festival gegen Rechtsaußen“ teilzunehmen. Die Bürgerinitiative „Grätsche gegen Rechtsaußen“ hat das Sport- und Musikfestival organisiert. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, die Ausweitung von rechtsextremen Aktivitäten in Echzell zu verhindern und auf Geschehnisse aufmerksam zu machen, die sich seit rund zehn Monaten in der Gemeinde ereignen.

Überwachungskameras am Haus

Zentrum der Vorfälle ist die Wiesengasse. Dort lebt seit 2008 der 24 Jahre alte mutmaßlich rechtsextreme Geschäftsmann Patrick W., der früher in Wölfersheim einen Tätowierladen mit dem Namen „Old Brothers“ betrieb und über das Internet T-Shirts mit rassistischen Motiven verkauft haben soll. Nachdem W. seinen Laden von Wölfersheim an die Wiesengasse in Echzell verlegte, kam es dort zunehmend zu Streit mit den Nachbarn. Zunächst wegen Lärms von Feiern, die W. in seinem Haus organisierte und zu denen er auch Echzeller Jugendliche einlud. Nach Angaben eines Polizeisprechers liegen mehrere Anzeigen gegen W. vor, unter anderem wegen Körperverletzung, Nötigung und Ruhestörung.

Nachdem es laut Bürgerinitiative im Oktober 2009 zu einem ersten Übergriff mit Drohungen gekommen war, weil sich eine Nachbarin bei W. über die Lautstärke bei einer Feier beschwert hatte, folgte der Höhepunkt der Auseinandersetzungen bei einer weiteren Party Anfang Mai dieses Jahres: Als ein Nachbar versuchte, mit einer Leiter zu den Überwachungskameras zu steigen, die W. an seinem Haus befestigt hat, zerrten einige seiner Gäste den Nachbarn von der Leiter und rissen ihm Hose und Unterhose vom Leib. Der Mann musste an den Beinen unbekleidet in sein Haus zurückkehren.

„Nicht nur sauber. Arier“

Den Film aus seiner Überwachungskamera stellte W. vermutlich selbst auf die Internetplattform Youtube, wo er bis heute zu sehen ist, versehen mit hämischen Kommentaren. In einem Fernsehbeitrag, den der Hessische Rundfunks daraufhin über den Vorfall drehte, sagt W. über sich selbst: „Ich bin national eingestellt, aber ein Nazi bin ich keiner“ – und trägt dabei ein T-Shirt auf dem „Nicht nur sauber. Arier“ steht.

Da an besagtem Abend im Mai auch Polizei an Ort und Stelle war und in die Auseinandersetzung eingriff, wurde der Vorfall am Donnerstag im Innenausschuss des Hessischen Landtags thematisiert. Es galt die Frage zu klären, ob die anwesenden Polizeikräfte angemessen gehandelt hatten. Dabei berichtete der Inspekteur der Landespolizei, dass es sich um einen Nachbarschaftsstreit gehandelt habe, da die Täter nicht aus dem rechtsextremen, sondern aus dem „sonstigen Umfeld“ von W. stammen sollen.

Nicht das letzte Fest

Vor allem gegen das rechtsextreme Umfeld von W. richtete sich am Samstag das Festival auf dem Sportplatz, wo Jugendliche am Nachmittag Fußball, Tennis, Handball oder Basketball spielten. Den Sport hat die Bürgerinitiative bewusst als Vehikel gewählt für ihren Protest. „Über den Sport haben wir die Möglichkeit, an viele Leute heranzukommen und sie für das Thema Rechtsextremismus zu sensibilisieren“, sagt Angelika Ribler von der Sportjugend Hessen, die die Echzeller Bürgerinitiative berät und unterstützt.

Die Initiative hat sich neben dem Eindämmen der rechtsextremen Umtriebe auch zum Ziel gesetzt, eine „aufgeklärte demokratische Jugend in Echzell zu stützen und zu fördern“, wie es im Flugblatt zum Festival heißt. Auch deshalb hat sie die örtlichen Sportvereine ins Boot geholt, da die Jugendlichen, die W. zu seinen Feiern einlädt, oftmals Mitglieder in den Vereinen sind.

Das erste Echzell-Festival mit seinen rund 900 Besuchern soll deshalb auch nicht das letzte gewesen sein. „Wir werden weiter arbeiten und fangen an, uns mit ähnlichen Initiativen in den umliegenden Gemeinden zu vernetzen“, sagt Organisatorin Olivia Bickerle. Demnächst solle ihre Bürgerinitiative in einen Verein umgewandelt werden, um die Arbeit gegen Rechts zu verstetigen. „Ich habe eine zweieinhalb Jahre alte Tochter, und die soll nicht in so einem Umfeld aufwachsen“, sagt die 39 Jahre alte Managerin. 

© Frankfurter Allgemeine Zeitung 2010

 

 

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1. Echzell-Festival ein voller Erfolg

Hunderte Besucher zeigen Flagge gegen Rechts

Rund 900 Besucher fanden sich am vergangenen Samstag zum 1. Echzell-Festival unter dem Motto „Gemeinsam gegen Rechtsaußen“ auf dem Sportplatz in Echzell-Gettenau ein. „Wir sind begeistert, welch breite Unterstützung unsere Arbeit in derBevölkerung hat“, so Sebastian Tinz (29), Mitglied des Organisationsteams der Bürgerinitiative GRÄTSCHE GEGEN RECHTSAUSSEN. Neben einem abwechslungsreichen Sportprogramm für die ganze Familie und einer Fotoaktion gegen Rechts war die Ausstellung der Friedrich-Ebert-Stiftung „Der Schlips denkt, der Stiefel sprengt“ einer der Anziehungspunkte des Festivals. Viele nutzten die Gelegenheit, sich ausführlich über den Rechtsextremismus in seiner heutigen Erscheinungsform zu informieren.

Schirmherr Bürgermeister Dieter Müller stellte in der Eröffnungsrede klar, dass Echzell kein braunes Nest ist und die örtliche Politik sich der Ausbreitung der rechtsextremen Umtriebe entschieden entgegen stellt. Auch die hessischen Fraktionsvorsitzenden von SPD, Bündnis90/Die Grünen und den Linken, Torsten Schäfer-Gümbel, Tarek Al-Wazir und Herrmann Schauss, zeigten sich im Schulterschluss. „Faschismus ist keine Meinung, Faschismus ist ein Verbrechen“ sagte der Landrat des Wetteraukreises, Joachim Arnold (SPD), im Festzelt. „In der Wetterau überlassen wir keinen Fußbreit den Neonazis.“ Alle anwesenden Politiker, darunter die gesamte Gemeindevertretung Echzells und die Landtagsabgeordneten Lisa Gnadl (SPD) und Ellen Enslin (Bündnis90/Die Grünen), unterzeichneten im Anschluss als Zeichen der Unterstützung die „Resolution gegen Rechts“ der Gemeinde Echzell.

„Ich finde es ganz phantastisch, was auf die Beine gestellt wurde. Wir haben hier viel Spaß“ sagt Andreas L., Familienvater aus Reichelsheim, der mit seinen zwei Kindern das Festival besuchte. „Aber es ist erschreckend, was um uns herum passiert. Man darf nicht zulassen, dass sich das weiter ausbreitet.“

Das sehen auch die Mitglieder der Bürgerinitiative, darunter viele Jugendliche, so. Kurze Statements auf der Bühne machten der Festgemeinde deutlich, wie viele unterschiedliche Beweggründe es gibt, sich aktiv zu engagieren. „Aber am wichtigsten ist, dass wir allen gezeigt haben, dass niemand Angst haben muss, sich anzuschließen. Wir sind inzwischen so viele“, sagt Elena Stoll (26).

Die Veranstalter, die Bürgerinitiative GRÄTSCHE GEGEN RECHTSAUSSEN und die Sportjugend Hessen, zeigen sich sehr zufrieden mit der Resonanz auf das Festival: „Wir haben gemeinsam mit den Sportvereinen vor Ort mit diesem Festival eine solide Basis für unsere Arbeit gegen Rechtsextremismus geschaffen“, so Angelika Ribler, Referentin der Sportjugend Hessen. „Wir werden unsere Aktivitäten hier in Echzell und den umliegenden Gemeinden weiter ausbauen. Das Festival war eigentlich nur der Startschuss.“ Auch Manfred Linss, Mitbegründer der Bürgerinitiative, ist zufrieden: “Wir wurden von allen Seiten heute ermutigt, noch intensiver weiterzumachen. Und es war ja schließlich das erste Echzell-Festival und nicht das letzte.“

Damit weitere Aktivitäten finanziert werden können, hat die Firma Musik Meyer aus Marburg einen Marshall-Verstärker im Wert von 800 Euro gespendet, der in den nächsten Wochen auf ebay zugunsten der GRÄTSCHE versteigert wird. Interessenten können sich bei der Bürgerinitiative melden und werden mit Beginn der Auktion per Email informiert. Die Bürgerinitiative „Grätsche gegen Rechtsaußen“ gründete sich Ende 2009, ist parteipolitisch unabhängig und verfolgt das Ziel, die Ausweitung der rechtsextremen Tendenzen in Echzell und Umgebung zu verhindern und eine gut aufgeklärte Jugend zu stützen und zu fördern. Die Bürgerinitiative freut sich über tatkräftige Mitarbeit und Spenden. Interessierte können sich unter nettenachbarn@yahoo.de melden.

Mehr Informationen zur Bürgerinitiative im Internet unter www.graetsche-gegenrechtsaussen. de .

Pressekontakt: Olivia Bickerle 0160/977 67 515

Manfred Linss 0151 / 21 95 88 58

Im Falle einer Veröffentlichung freuen wir uns über eine kurze Nachricht.

GRÄTSCHE GEGEN RECHTSAUSSEN e.V.

Echzeller Bürgerinitiative für Demokratie

Postfach 1102

61207 Echzell

 

 

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Wetterauer Zeitung – Echzell wehrt sich: Musiker, Politiker und 500 Gäste gegen Rechts

(arc). Die vier »Fräulein Wunder« hatten gerade mit ihrer Show begonnen, als einer der Vereinsvertreter vor dem Zelt Bilanz zog: »Wir haben uns auch mit einem Stand beteiligt, was daraus geworden ist, ist allerhand.« Eine Meinung, die man am Samstag oft hörte auf dem Gettenauer Sportplatz beim »1. Echzell Festival« gegen Rechts.

Viele Vereine hatten mit Unterstützung durch Landessportbund, Sportkreis und Kommune einen kleinen Beitrag geleistet und waren später beeindruckt, was daraus geworden war.

Insgesamt blieb es ruhig, auch die vorsorglich stark vertretene Polizei meldete einen ruhigen Verlauf – obwohl es an der Absperrung vereinzelt zu Diskussionen mit Männern und Frauen aus der rechten Szene gab. Auch eine kleine Kundgebung der »Jungen Nationaldemokraten« verlief nach Auskunft der Friedberger Polizei ohne besondere Vorkommnisse.

Kurz zur Vorgeschichte: Nachdem es in Gettenau zu Auseinandersetzungen mit Zugezogenen gekommen war, die man der rechten Szene zuordnet, hatte sich die Bürgerinitiative »Grätsche gegen Rechtsaußen« gegründet, die nun zum ersten Höhepunkt ihrer bisherigen Aktivitäten, dem Festival, eingeladen hatte.

Viel Aufklärungsarbeit wurde geleistet, die von der Gemeindevertretung verabschiedete Resolution lag zum Unterzeichnen aus. Neben vielen Kreis- und Lokalpolitikern machten auch die Landesvorsitzenden von SPD und Grünen, Thorsten Schäfer-Gümbel und Tarek Al-Wazir, so ihre Solidarität deutlich. Zuvor hatten sich die Politiker an die Gäste gewandt.

Landrat Joachim Arnold begann seine Rede mit der Feststellung: »Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!« Er bedauerte, dass es solche Veranstaltungen geben müsse, weil einige Ewiggestrige sie nötig machten. Man müsse sich den Rechtsradikalen jedoch an jedem Ort gemeinsam entgegenstellen, forderte er die Bürger auf.

Schäfer-Gümbel mahnte, solche Veranstaltungen dürften kein Einzelfall bleiben, »so lange der braune Spuk in Echzell tobt«. Er ermunterte die BI, das Echzell Festival zu wiederholen und sagte noch mehr Unterstützung für die Arbeit der »Grätsche« zu. Im Osten schickten sich die Rechten an, Kindergärten zu gründen, um ihre Ideologie schon an die Jüngsten weiterzugeben zu können – die Rechten nisteten sich überall dort ein, wo sich der Staat zurückziehe. Wegsehen sei der falsche Weg, betonte er, das habe die Vergangenheit gezeigt.

Vom Landesparteitag der Linken war Hermann Schaus gekommen und überreichte eine Resolution gegen Rechts, die von allen Delegierten des Parteitags in Gelnhausen am selben Tage unterzeichnet worden war.

Auch Bürgermeister Dieter Müller erklärte, eine wehrhafte Demokratie könne nur funktionieren, wenn man sich auch wehre. Eine Resolution sei nur der Anfang, danach müssten auch Taten folgen. In diesem Zusammenhang dankte er der Bürgerinitiative.

Abschließend forderte auch Bezhad Borhani von der Sportjugend Hessen dazu auf, Gesicht gegen Rechts zu zeigen und rief auf zur regen Teilnahme am Sponsorenlauf. Am Ende des Laufes waren 3260 Euro für die Jugendarbeit der »Grätsche« zusammenkommen.

Für die BI dankte Olivia Bickerle allen Teilnehmern und Rednern für die große Unterstützung. Trotz des trüben Wetters hatten 500 Menschen den Weg nach Gettenau auf das Festival gefunden, damit war Bickerle sehr zufrieden.

Am Abend sorgten die Bands »Fräulein Wunder« und »Hartmann« noch einmal für rockige Stimmung und einen erneuten Zuschauerzustrom.

© Wetterauer Zeitung 2010

 

 

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DFB TV – 1. Echzell Festival gegen Rechts

Am Samstag, den 28. August 2010 fand zum erstenmal das von der Bürgerinitiative „Grätsche gegen Rechtsaussen“ veranstaltete Echzell-Festival Gemeinsam gegen Rechts statt. Im Rahmen der Veranstaltung traten viele regional sowie überregional bekannte Künstler auf. Selbstverständlich ohne Gage. Komplettiert wurde die Veranstaltung durch zahlreiche Besucher sowie Informationsstände von verschieden Organisationen zum Umgang mit Rechtsextremismus.

 

 

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YouFM – Rechtsextremismus in Hessen

Gibt es Rechtsextremisten im YOUniverse?

Ja, und zwar nicht wenige. In ländlichen Gebieten können sie nach Expertenmeinung besonders leicht Fuß fassen. Sie richten sich dort ein und sind für die Dorfbewohner nicht leicht zu erkennen. Denn die Gleichung Springerstiefel, Glatze und Bomberjacke geht heute nicht mehr auf. Die Zahl rechtsextremer Gewaltdelikte in Deutschland hat seit März dieses Jahres kontinuierlich zugenommen und im Juni mit 78 einen Höchststand erreicht. 2009 registrierte der Verfassungsschutz in Hessen 2100 Rechtsextremisten und 797 Delikte, darunter 22 Gewalttaten inklusive einer versuchten Tötung. Im bundesweiten Vergleich liegt Hessen damit zwar weit hinten, doch gibt es auch dort rechtsextremistische Hochburgen, die nicht ungefährlich sind. Dazu zählen der Wetterau-, der Schwalm-Eder- und der Lahn-Dill-Kreis.

Neue Gruppierungen mit hohem Gewaltpotential

Besonders im Raum Wetzlar und Umgebung blüht laut Verfassungsschutz die rechtsextreme Szene auf. Oft geht es hier um Auseinandersetzungen zwischen Rechts- und Linksautonomen. Außerdem haben viele Gruppen, die dort aktiv sind, keine eindeutige politische Richtung und fühlen sich auch der NPD nicht direkt verbunden. Doch gelten sie insgesamt als besonders gewalttätig. Diese rechtsextremistischen Gruppen im YOUniverse sind mit anderen bundesweiten Gruppen vernetzt und setzen weniger auf Inhalte als auf erlebnisorientierte Aktionen.

Reden über Neonazis

Der Journalist Johannes Radke (29) ist Rechtsextremismus-Experte. Er hat das „Netz gegen Nazis“ gegründet und betreut das ZEIT-Portal „Störungsmelder“, das sich mit den aktuellen Aktivitäten von Rechtsextremisten beschäftigt. Er weiß, wie Rechtsextreme neue Leute für ihr rechtes Gedankengut werben und warum junge Menschen zu Neonazis werden, ohne es gleich zu bemerken. Viele Rechtsextremen treten nach außen hin friedlich auf und versuchen sich in die örtliche Gemeinschaft zu integrieren. Sie sind in der Jugendarbeit in Vereinen, Sportclubs oder in der Kinderbetreuung aktiv. Nicht immer bleiben sie unentdeckt. Wie zum Beispiel im Dorf Gettenau / Echzell im Wetteraukreis. Dort hat sich Anfang 2008 ein kreisbekannter Rechter niedergelassen, gegen den sich jetzt einige Bürger zu wehren versuchen.
Patricks Spitzname ist Schlitzer

In einem Fernsehbeitrag sagt Patrick (24) von sich selbst: „Ich bin national eingestellt, aber Nazi bin ich keiner“. Auf seinem T-Shirt prangt dabei die Aufschrift: „Nicht nur sauber sondern rein! Arier“. Sein Geld verdient der 24-Jährige mit einem Tattooladen und einer Securityfirma, seine Frau betreibt einen Taxibetrieb. Nach Echzell ist Patrick vor zwei Jahren gezogen. Bei der Polizei ist Patrick wegen „einer Liste von Straftaten“ bekannt, unter anderem wegen Körperverletzung und Volksverhetzung. „Wir ordnen ihn der rechtsextremen Szene zu. Doch nach außen tritt er eher als Kirmesschläger auf, der laute Feste mit vielen Gästen feiert und dort seine gleichgesinnten Kumpanen um sich schart“, sagt Jörg Reinemer, Polizeisprecher des Polizeipräsidiums Wetterau. Immer wieder gibt es Auseinandersetzungen zwischen den Nachbarn und Patrick. „Es gibt Anzeigen von beiden Seiten. Dabei geht es um Nötigung, Sachbeschädigung und Körperverletzung“ sagt Reinemer. Anfang Juli ist die Situation erneut eskaliert, als Patrick unter seinem Pseudonym „pauldeprinz“ ein Video mit hämischen Kommentaren auf Youtube eingestellt hat. Zu sehen ist ein Nachbar, der nach einem Streit versucht, die Kameras zu entfernen, die auf sein Haus gerichtet sind und dabei von etwa 15 Partygästen von der Leiter gezerrt wird, die ihm die Hose und Unterhose ausziehen.

„Viele raffen gar nicht, was da abgeht“

Die 19-Jährige Azubine Agnes (Name verändert) hing früher bei Patrick im Tattoo-Studio in Wölfersheim ab. Sie sagt, dass wer Patrick gekannt habe, sich sicher und cool gefühlt habe. „Es lief prinzipiell immer rechte Musik in seinem Laden: Dort wurden auch rechte Tatoos gestochen. Aber da hast Du drüber hinweggesehen. Vielleicht auch, weil Vorurteile hier in der Ecke ganz schön verbreitet sind.“

Freitag und Samstag wird gefeiert

Das Patrick und seine Gruppe nennen sich „Old Brothers“. Sie tragen entsprechende Jacken mit Logos und schmücken damit ihre Autos. Seine engsten Leute sind mit ihrem Fingerabdruck an Patricks Hoftor registriert. Seinen Eingang überwacht er mit Kameras. Patrick sagt, dass sie gerne abgekapselt seien. „Denn wenn wir wo auftauchen, werden wir provoziert und meistens geht das für die anderen nach hinten los“. Am Wochenende feiert der Old Brothers Stammtisch gemeinsam mit Patricks Freunden aus der Umgebung geschlossene Parties auf seinem Hof oder in Lokalitäten im Umkreis, die er im sozialen Netzwerk „Wer kennt wen“ ankündigt.

Still aus Angst und Desinteresse

Die 17-Jährige Anne (Name geändert), die aus Angst ihren Namen nicht nennen will, sagt, dass man Rechtsgesinnten auf dem Land besser aus dem Weg gehe und sich mit Aussagen gegen sie zurückhalte, um keinen Ärger zu bekommen. „Entweder bist du links, rechts oder still.“ Vor allem unter den 15- bis 20-Jährigen sei die Anziehungskraft rechtsextremistischer Gruppen enorm hoch.

Wie die Bürger sich wehren

Viele Bürger in Echzell wünschen sich, dass Patrick ihren Ort verlässt. Deshalb haben sie sich im Dezember 2009 in der Bürgerinitiative „Grätsche gegen Rechtsaußen“ zusammengeschlossen. Sie dokumentieren die Aktivitäten von Patricks Gruppe „Old Brothers“ und versuchen in Zusammenarbeit mit anderen Vereinen, Schulen, Kirchengemeinden, dem Gemeindevorstand und der Kommunalverwaltung gegen Patrick und seine Gruppe anzugehen.

Mit Musik gegen Rechtsaußen

Auch die Politik (SPD und Linke) hat sich inzwischen der Situation in Echzell angenommen. Am 26. August 2010 tagt der hessische Innenausschuss in einer Sondersitzung unter dem Titel: „Jagd auf Menschen durch Neonazis in Echzell“. Und am 28. August steigt in Echzell das von der Bürgerinitiative organisierte Festival „Gemeinsam gegen Rechtsaußen“ mit der Band „Fräuleinwunder“.

Hilfe für Anwohner

Nicht in allen Dörfern, in denen sich Rechtsextreme niederlassen, sind die Anwohner so engagiert. Oft wissen die Betroffenen nicht, wie sie sich verhalten sollen oder haben Angst. Das „Beratungsnetzwerk Hessen“ bietet kostenlos Hilfe in konkreten Krisensituationen an.

Hilfe für ausstiegswillige Rechtsextremisten

Wer einmal in die rechtsextremistische Szene abgerutscht ist, dem fällt der Ausstieg oft schwer. Selbst wenn man sich von der Ideologie gelöst hat, ist es ein riesiger Schritt, den Ausstieg zu wagen. Wer sich von der Szene lösen möchte, braucht Mut und Beratung. Das „Informations- und Kompetenzzentrum Ausstiegshilfen Rechtsextremismus“ (IKARus) bietet Hilfe. Auch für Freunde und Familienmitglieder von Menschen, die dabei sind, in die Szene abzurutschen.

© Hessischer Rundfunk 2010

 

 

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Frankfurter Rundschau – Aufstand der Demokraten

Von Bruno Rieb

Die Wiesengasse am Rande des alten Ortskerns von Gettenau mit ihren stattlichen, alten Hofreiten könnte ein Idyll sein. Aber seitdem der rechtsextreme Patrick W. seine Aktivitäten hierhin verlagert hat, ist es aus mit der Ruhe in der Straße. Immer wieder ziehen grölende und pöbelnde Grüppchen durch die Gasse, gelegentlich werden protestierende Anwohner verprügelt.

Gegen diese rechtsextremen Umtriebe hat die Bürgerinitiative Grätsche gegen Rechtsaußen mit der Sportjugend Hessen und örtlichen Vereinen unter der Schirmherrschaft des Bürgermeisters das 1. Echzell-Festival „Gemeinsam gegen Rechtsaußen“ organisiert. Am Samstag geht das Fest mit prominenter Unterstützung über die Bühne. Der Chef der hessischen SPD, Thorsten Schäfer-Gümbel, will ebenso kommen wie der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag, Tarek Al-Wazir. Die populäre Wetterauer Band Fräulein Wunder und die Rockband Hartmann treten ohne Gage auf.

Patrick W. verbindet seine rassistische Gesinnung mit Geschäftssinn. Er firmiert als „Old Brothers“, zum Firmenlogo gehört ein Totenkopf, der an das Symbol der Totenkopfverbände der Waffen-SS erinnert. Ursprünglich hatte er seinen Tätöwierladen und Versandhandel von T-Shirts mit rassistischen Motiven in Wölfersheim. Die Gemeinde wehrte sich erfolgreich gegen den Laden.

Patrick W. verlegte seine Aktivitäten in die Gettenauer Wiesengasse. Seine festungsartig ausgebaute Hofreite nennt er „Old Brothers Castle“. Eine Bar mit Gaskammer-Ambiente gehört laut Anti-Nazi-Koordination Frankfurt dazu: Als Party-Höhepunkt strömt über Duschköpfe Disco-Nebel in den Raum.

Die ersten unsanften Erfahrungen mit dem neuen Nachbarn machte ein Wiesengassen-Anwohner, der sich beschwerte, weil Fetenbesucher am frühen Samstagmorgen laut rechte Parolen grölten. Der Anwohner wurde zusammengeschlagen.

Ein anderer Anwohner, der die Überwachungskameras wegdrehen wollte, die W. auf sein Haus gerichtet hatte, wurde von einem prügelnden Mob von der Leiter gezerrt. Schuhe, Hose und Unterhose wurden ihm ausgezogen. Patrick W. stellte ein Video der demütigenden Szene mit höhnischen Kommentaren ins Internet.

W.s vierbeinige Kampfhunde kassierte das Echzeller Ordnungsamt ein. Sieben Tiere wurden als „mutmaßlich gefährlich“ sichergestellt. Nur einen Hund hatte er angemeldet. Gefährliche Hunde darf Patrick W. nicht halten, weil er vorbestraft ist.  

© Frankfurter Rundschau 2010

 

 

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Bild.de – Echzell wehrt sich gegen rechte Nachbarn

Die Bürger der Wetterau-Gemeinde Echzell haben genug von rechten Parolen in ihrem Ort und wollen ein Zeichen dagegen setzen. Unter dem Motto «Gemeinsam gegen Rechtsaußen» soll am Samstag (28. August) ein Sport- und Musikfestival die Menschen in dem Ort aufrütteln. «Unser Ziel ist es, alle zum Hinschauen auf die rechtsextremen Umtriebe zu bewegen», sagte am Donnerstag Manfred Linss von der Bürgerinitiative «Grätsche gegen Rechtsaußen», die das Fest organisiert. Das Festival bietet neben Sport, Spiel, Tombola und Livemusik auch Infos über Rechtsextremismus. Die Probleme in der 5800-Einwohner- Gemeinde begannen 2008, als ein Anhänger der Szene herzog.

© 2010 Bild.de

Wiesbadener Tagblatt – Echzell wehrt sich gegen rechte Nachbarn

Die Bürger der Wetterau-Gemeinde Echzell haben genug von rechten Parolen in ihrem Ort und wollen ein Zeichen dagegen setzen. Unter dem Motto «Gemeinsam gegen Rechtsaußen» soll am Samstag (28. August) ein Sport- und Musikfestival die Menschen in dem Ort aufrütteln. «Unser Ziel ist es, alle zum Hinschauen auf die rechtsextremen Umtriebe zu bewegen», sagte am Donnerstag Manfred Linss von der Bürgerinitiative «Grätsche gegen Rechtsaußen», die das Fest organisiert. Das Festival bietet neben Sport, Spiel, Tombola und Livemusik auch Infos über Rechtsextremismus. Die Probleme in der 5800-Einwohner- Gemeinde begannen 2008, als ein Anhänger der Szene herzog.

© 2010 Verlagsgruppe Rhein-Main

 

 

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Kreis-Anzeiger – Bürgerinitiative gewinnt prominente Unterstützer

Großes Sport- und Musikfestival gegen Rechts in Echzell – Infostände und Fotoaktion – Abends tritt Fräulein Wunder auf

(pd). „Gemeinsam gegen Rechtsaußen“ – das ist das Motto des Echzeller Festivals am Samstag, 28. August, am Sportplatz Gettenau, das unter der Schirmherrschaft des Bürgermeisters Dieter Müller steht.

Mit der Unterstützung der Sportjugend Hessen in Verbindung mit dem Beratungsnetzwerk Hessen und dem Engagement vieler Echzeller Vereine ist es der Bürgerinitiative „Grätsche gegen Rechtsaußen“ gelungen, ein vielfältiges und interessantes Programm zusammenzustellen. Es beginnt mit sportlichen Angeboten und endet abends mit Live-Musik und Disko – für Familien, Kinder und Jugendliche, die sich gemeinsam gegen die rechtsextremen Tätigkeiten in Echzell und Umgebung stellen wollen.

Ziel des Festivals ist es, alle Bürger und insbesondere Jugendliche zum Hinschauen auf die rechtsextremen Umtriebe in der Wetterau und den angrenzenden Landkreisen zu bewegen. Auf demokratischem Weg und in der großen Gemeinschaft kann jeder Einzelne den Mut aufbringen, sich gegen menschenverachtendes Gedankengut zur Wehr zu setzen und dagegen anzugehen.

Das Festival startet mittags um 15 Uhr mit einem Fußballturnier unter dem Motto „Kicken gegen Rechtsaußen“. Ab 16 Uhr geht es „Sportlich gegen Rechtsaußen“ weiter: Es wird einen Parcours mit vielen Stationen geben, eine Tombola mit außergewöhnlichen Preisen, verschiedene Workshops für Kinder und Jugendliche und den sogenannten „Jedermann-Sponsoren-Lauf“, dessen Erlös der Jugendarbeit der Bürgerinitiative zugute kommt. Insbesondere Jugendliche werden mit dem Workshop-Programm angesprochen und können Schnupperkurse im Skaten, Tanzen oder Singen belegen.

Neben den spielerischen und sportlichen Angeboten können die Besucher zudem ihr Wissen zum Thema Rechtsextremismus testen und durch die Informationsangebote erweitern. Eine Ausstellung lädt Besucher ein, sich eingehend mit der Problematik in Echzell und anderswo zu befassen. Zahlreiche Informationsstände bieten darüber hinaus persönliche Hilfe und Ratschläge an. Erstmals wird in diesem Rahmen die Fotoaktion „Gemeinsam gegen Rechtsaußen“ vorgestellt. Die Aktion hat bereits viele prominente Unterstützer, etwa die Rodgau Monotones, Martin Stöck und Cherry Gehring von Pur, Alex Auer von der Band Xavier Naidoos und Leon Taylor, den Vertreter Hessens beim Bundesvision Songcontest 2010. Alle Besucher des Festivals können sich kostenlos „Schulter an Schulter“ mit den Prominenten fotografieren lassen und „gemeinsam gegen Rechtsaußen“ stehen.

Ab 19 Uhr erreicht das Festival seinen musikalischen Höhepunkt: Es spielen live Fräulein Wunder, Hartmann und XXXX. Alle Künstler verzichten auf ihre Gage und demonstrieren damit ihre Position gegen Rechts.

Außerdem haben sich bereits prominente Unterstützer aus der hessischen Politik angekündigt: Thorsten Schäfer-Gümbel, Vorsitzender der SPD in Hessen, Lisa Gnadl und Ernst-Ewald Roth, beide SPD-Mitglieder und Abgeordnete des hessischen Landtages, bleiben sicherlich nicht die einzigen Politiker, welche die Organisatoren durch ihre Anwesenheit beehren und unterstützen.

Die Veranstalter behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die der rechten Szene zuzuordnen sind oder in der Vergangenheit durch rechte Äußerungen aufgefallen sind, den Zutritt zu verwehren. Des Weiteren ist das Filmen und Fotografieren ohne Genehmigung untersagt.

Die Bürgerinitiative „Grätsche gegen Rechtsaußen“ gründete sich Ende 2009, ist parteipolitisch unabhängig und verfolgt das Ziel, die Ausweitung der rechtsextremen Tendenzen in Echzell und Umgebung zu verhindern und eine gut aufgeklärte Jugend zu stützen und zu fördern. Die Bürgerinitiative freut sich über tatkräftige Mitarbeit und Spenden. Interessierte können sich unter der E-Mail-Adresse nettenachbarn@yahoo.de melden.

© Kreis-Anzeiger 2010 

 

 

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Frankfurter Rundschau – Echzell ist kein braunes Nest

Frau Bickerle, wie ist die Situation in der Wiesengasse?

Es ist relativ ruhig. Aber wir bemerken von der rechtsextremen Gruppierung hier wieder verstärkt Aktivitäten. Allerdings haben die sich nach außerhalb Echzells verlagert. Die vergangenen beiden Partys waren in Florstadt-Staden.

Bekommt das übrige Echzell mit, was sich in der Wiesengasse abspielt?

Ja, auf jeden Fall. Wir hatten am vergangenen Wochenende ein Kirchplatzfest, dort ist das bei der Eröffnung vom Vorsitzenden des Gewerbevereins angesprochen worden. Er hat alle Echzeller aufgefordert, das Festival zu besuchen, sich gemeinsam gegen Rechtsaußen zu stellen und ein deutliches Zeichen zu setzen. Das ist ein großes Gesprächsthema hier im Ort.

Ist der Rechtsextreme Patrick W. in Echzell isoliert?

Langsam ja. Aber er versucht nach wie vor an die Jugendlichen heran zu kommen. Und er ist über verschiedene Jugendliche, die in Echzell wohnen, auch vernetzt.

Herr W. soll in seiner Hofreite eine Gegenparty gegen das Festival der Initiative planen.

Wir wissen nur, dass die Frau von Herrn W. diese Woche Geburtstag hat und dass dort eventuell eine Geburtstagsfeier geplant ist. Bestätigt hat sich dieses Gerücht bislang nicht. Allerdings haben wir dieses Woche einen „Old Brothers“ Getränkewagen auf die Hofreite fahren sehen.

Haben die eigene Getränkewagen?

Ja, ja, ganz eigene Getränkewagen.

Was erhoffen Sie sich von Ihrem Festival?

Natürlich sehr viele Besucher. Dass alle ein Zeichen dafür setzen, dass Echzell kein braunes Nest ist, sondern dass die Mehrheit der Bürger hier für ein demokratisches und tolerantes Miteinander steht. Wir erhoffen uns, dass die Besucher viel Spaß auf diesem Fest haben werden und sich nebenbei auch mit dem Thema Rechtsextremismus auseinandersetzen. Wir haben viele Bündnispartner da, die auch über die rechtsextremen Umtriebe im Umfeld von Echzell und im Wetteraukreis berichten werden. Olivia Bickerle ist Sprecherin der Bürgerinitiative Grätsche gegen Rechtsaußen in Echzell.

Interview: Bruno Rieb 

© Frankfurter Rundschau 2010

 

 

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